Das Malerhandwerk hat sich nur sehr wenig verändert im Laufe der Jahrhunderte, hatte man doch in früheren Zeiten sehr wenig Geld zur Verfügung um seine Wohnung zu verschönern. Man legte auch sehr wenig Wert darauf.
Und wenn, dann kalkte man die Wände und Decken oder verschalte sie mit Holz, wenn man das nötige Geld dafür hatte.
Auf den Gutshöfen und den Halligen legte man Kacheln auf die Wände, legte Stuckdecken an oder verhängte die Wände und Decken mit Teppichen oder Stoffen. Als im 18. Jahrhundert die Tapete ihren Einzug hielt, wurde das klassische Malerhandwerk merklich eingeschränkt in seinem Tätigkeitsbereich, zumal sich Tapeten nur die reichen Leute leisten konnten.
Allerdings bot die Tapete natürlich auch eine neue Herausforderung und wurde im 20. Jahrhundert, als sich immer mehr Menschen "Papier an den Wänden" leisten konnten, zum Spezialgebiet der Malerei.
Die "armen Leute" hatten zunächst nur farbige Ölfarben, mit denen sie ihre Wände und Decken verzierten, mit Schablonen, wie Rosen- oder anderen Rankmustern bekamen die Wände und Decken einen zusätzlichen Schick.
Heute sind Tapeten nicht mehr wegzudenken aus der Malerei.
In Oster-Ohrstedt bauten 1896 der Maler Hans Matthiesen aus Jübek und seine Frau Anna geb. Thomsen aus Hollingstedt, ein Haus, heute Hauptstraße 5 und machten sich selbständig.
1929 übernahm deren Sohn Ernst das Geschäft des Vaters. Mit Unterstützung seiner Frau Marie führte Ernst den Betreib bis 1967, bevor er aus Altersgründen seinen Malereibetrieb einstellte.
Heute gibt es keinen Malereibetrieb mehr in Oster-Ohrstedt.
Auszug aus der Chronik "Oster-Ohrstedt"